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Das Auto für den Winter rüsten

Ist Ihr Auto winterfest?
Ist Ihr Auto winterfest?© AdobeStock_phpetrunina14

Ist Ihr Auto winterfit? Die Montage von Winterreifen alleine reicht nicht - auch sonst ist einiges zu tun, um sicher und ohne unangenehme Überraschungen durch die kalte Jahreszeit zu kommen.

  • Vereinbaren Sie einen Reifenwechsel-Termin bei der Fachwerkstätte, denn ab 1. November müssen Pkw per Gesetz Winterreifen bei winterlichen Fahrverhältnissen montiert haben (genauso wie Lkw). Lkw-Lenker müssen zusätzlich Schneeketten mitführen.
  • Frostschutzmittel einfüllen: Scheibenwaschflüssigkeit und Kühlflüssigkeit mit Frostschutz versehen. Bei unserem Klima reicht ein Frostschutzmittel für Temperaturen bis minus 25 Grad. Nach dem Einfüllen des Frostschutzmittels gleich die Förderpumpe betätigen - so gelangt die Mischung sofort in alle Zuleitungen und in die Spritdüsen.
  • Autobatterie checken: Man steigt ins Auto, startet - nix. Batterie tot. Um vor solch unangenehmer Überraschung gefeit zu sein, sollte man Batterien, die älter als fünf Jahre sind, in der Werkstatt auf ihre Leistungsfähigkeit überprüfen und notfalls austauschen lassen.
  • Für klare Sicht sorgen: Reinigen Sie die Frontscheibe regelmäßig - auch innen -, dann beschlägt und verschmiert sie nicht so schnell. Kontrollieren Sie die Scheibenwischer: Weisen sie kleine Risse auf, sollten sie ausgetauscht werden, damit sie die Scheiben beim Wischen nicht verschmieren. Reinigt man die Wischer mit Silikon-Entferner sorgt das ebenfalls für schlierenfreie Sicht.
  • Türdichtungen und -schlösser: Mit Glyzerin, Silikon, Talkum, Hirschtalg oder einem entsprechenden Pflegemittel die Türdichtungen einschmieren, damit die Gummilippen nicht am Blech anfrieren. Um die Türschlösser vor dem Zufrieren zu schützen, kann man Grafitspray verwenden, er wird nicht dickflüssig. Und: Der Türschloss-Enteiser gehört in die Jacke oder Handtasche - im Handschuhfach bringt er recht wenig.
  • Lichter überprüfen: Funktionieren alle Leuchten an Ihrem Auto? Da „sehen und gesehen werden" im Winter besonders wichtig ist, sollten Sie die Scheinwerfer und Heckleuchten regelmäßig reinigen. Ein Schmutzfilm kann die Sichtweite um bis zu 35 Meter verringern. Bei schlechter Sicht oder Dämmerung ist das Abblendlicht unverzichtbar. Ist lediglich das in neueren Autos vorhandene Tagfahrlicht eingeschaltet, leuchten nur die vorderen Schweinwerfer. Für gute Sichtbarkeit braucht es auch die Rücklichter, das gilt selbstverständlich auch bei der Fahrt durch einen Tunnel.
  • Ein Risiko bringt im Herbst und Winter die Blendung durch die tiefstehende Sonne: Hier helfen die Sonnenblende und eine Sonnenbrille.  
  • Motoröl nachfüllen: Damit der Motor bei eisiger Kälte nicht stottert, sollte man auf ein spezielles Wintermotoröl umsteigen.
  • Schäden ausbessern: Lassen Sie den Unterbodenschutz kontrollieren und Lackschäden noch vor dem Frost ausbessern, damit es keine teuren Rostschäden gibt. Wenn Sie im Freien parken, können Sie Ihr Auto mit einer Abdeckhaube schützen.
  • Immer dabei haben: Diese Dinge dürfen im Winter in keinem Auto fehlen: Starthilfekabel, Eiskratzer, Handschuhe, Abdeckfolie für die Frontscheibe, Handbesen, Schneeketten, warme Decke.
  • Vorausschauend und „weich" fahren: Ob Gas geben, bremsen oder lenken: Im Herbst und Winter, bei feuchten, mit Blättern bedeckten und rutschigen, vereisten Straßen, ist viel Gefühl hinterm Steuer notwendig. Lenken Sie bedacht, vermeiden Sie abrupte Lenkbewegungen, damit Sie Ihr Auto in der Spur halten können - kurz: Fahren Sie „weich", steigen Sie dosiert auf Gas und Bremse. Auf exponierten Stellen wie Brücken, Kuppen, Walddurchfahrten, Tunnel-Ein- und Ausfahrten kann sich z. B. leicht Blitzeis bilden, im Tunnel kommen veränderte Lichtverhältnisse dazu.
  • Geschwindigkeit anpassen und Abstand halten: Auf mit Schneematsch bedeckten Autobahnen gilt: Weg vom Gaspedal! Die Haftung der Reifen ist auf Schnee deutlich geringer, der Bremsweg verlängert sich auf ein Vielfaches. Deshalb: Auf Schnee mit maximal halber Geschwindigkeit, auf Eis mit maximal einem Viertel der Geschwindigkeit fahren. Und halten Sie großzügig Abstand (auf Schnee doppelten Sicherheitsabstand, auf Eis dreifachen). Eine Faustregel für den richtigen Abstand ist die Zwei-Sekunden-Regel: Wenn das vorausfahrende Fahrzeug einen markanten Punkt passiert, langsam "21, 22" zählen. Erst dann sollte man selbst diesen Punkt passieren, sonst ist der Abstand zu gering.
  • Nebelschlussleuchte einschalten: Nebel kann massive Sichtbehinderungen bringen, deshalb unbedingt die Nebelschlussleuchte aktivieren. Beachten Sie auf der Autobahn die Nebelpunkte am rechten Rand: Sehen Sie nur zwei Punkte gleichzeitig, sollten Sie die Geschwindigkeit auf 60 km/h, sehen Sie nur einen Punkt auf 40 km/h drosseln. Verzichten Sie aufs Fernlicht: Die feinen Wassertropfen des Nebels reflektieren das Licht und verschlechtern die Sicht.
  • Vorsicht vor Wildwechsel: Im Herbst gibt´s vermehrten Wildwechsel und die Unfälle häufen sich. Deshalb in, vor und nach Waldabschnitten besonders aufmerksam fahren. Wenn ein Tier auf Straße steht: Nicht auf die Gegenfahrbahn ausweichen und andere Autofahrer gefährden, sondern vorsichtig bremsen, auf das Tier zufahren und hupen. Wo ein Tier steht, kann ein ganzes Rudel in der Nähe sein ...
  • Auto und Schuhe von Schnee und Eis befreien: Auch wenn das morgendliche Eiskratzen ungemütlich ist: Sich nur mit „Sehschlitzen" auf die Straße zu wagen, kann lebensgefährlich sein. Deshalb vor jeder Fahrt das Auto gründlich von Schnee und Eis befreien, damit Sie gute Sicht haben und nachkommende Autos nicht mit einer „Dachlawine" gefährden. Die Reinigung gilt auch für Rückspiegel, Scheinwerfer und Kennzeichen. Und für Ihre Schuhe: Klebt Schnee auf den Sohlen, können Sie leicht von den Pedalen abrutschen. Außerdem schlägt sich die Feuchtigkeit, die Sie ins Auto tragen, innen an den Scheiben nieder und vermindert die Sicht. Reinigen Sie Ihre Lüftungsschlitze außen von Laub, damit Ihre Lüftung gut funktioniert und die Scheiben nicht beschlagen.
  • Sturm: Vor allem auf Brücken und bei Waldschneisen können Seitenwinde gefährlich werden. Hindernisse wie Äste oder umgestürzte Bäume können plötzlich auf der Straße liegen. Also: Langsamer fahren, damit man Zeit hat zu reagieren.
  • Gepäck sichern: Sichern Sie Gepäck im Auto gut! Herumliegende Schi oder Schischuhtaschen können bei Notbremsungen zu gefährlichen Geschossen werden. Gepäck gehört also in den Kofferraum, Schi auf das Dach oder, wenn die Sachen schon ins Auto müssen, richtig „angeschnallt".
  • Vorab über Wetter und Fahrbedingungen informieren: Machen Sie sich schlau, wie sich das Wetter entwickeln wird, und planen Sie mehr Zeit für Ihre Fahrt ein. Besser, Sie sind langsam unterwegs als gar nicht mehr ...

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