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Rechtzeitig mit dem Schulwegtraining beginnen

24.08.2023

Für viele Kinder beginnt am 11. September 2023 nicht nur die Schullaufbahn, sie machen auch ihre ersten eigenen Schritte als Verkehrsteilnehmende. Denn oft sind sie am Schulweg das erste Mal selbständig im Straßenverkehr unterwegs. Doch das muss erst geübt sein: Neben der Bewusstseinsbildung von Erwachsenen zum Thema Schulbeginn, gehört auch das Schulwegtraining zum Schulanfang dazu, so die Expert:innen des KFV - Kuratorium für Verkehrssicherheit. Dieses sei wesentlich für die Sicherheit von Kindern am Schulweg.

Der Spätsommer dient Eltern und Erziehungsberechtigten als Übungszeit für den Schulweg mit ihren Schützlingen. Zur Vorbereitung, um diesen später auch sicher allein absolvieren zu können, sollte man den Weg festlegen, gemeinsam üben und das richtige Verhalten erklären. Von Mal zu Mal können die Erwachsenen sich dann zurücknehmen und das Kind bei der Anwendung des Gelernten beobachten sowie gegebenenfalls unterstützen.

Perspektivenwechsel   

Für das Üben empfehlen die KFV-Expert:innen auch einen Perspektivenwechsel durchzuführen, denn Kinder sind besondere Verkehrsteilnehmende: Bedingt durch ihre Körpergröße sehen und erleben sie den Straßenraum anders als Erwachsene. Auch das richtige Abschätzen von Gefahren, Entfernungen und Geschwindigkeiten muss erst gelernt sein. Schulanfänger:innen können sich noch nicht in andere Verkehrsteilnehmende hineinversetzen. Sie können nicht über Autodächer hinwegsehen, bemerken herankommende Fahrzeuge daher auch später als Erwachsene und werden aufgrund ihrer Größe auch selbst später im Straßenverkehr wahrgenommen. 

KFV-Tipps für den sicheren Schulweg

  • Helle, gut sichtbare Kleidung und Reflektoren z.B. auch an der Schultasche nutzen. Diese erhöhen die Sichtbarkeit der Kinder enorm, was besonders in den dunklen Herbst- und Wintertagen den entscheidenden Unterschied machen kann.
  • Wählen Sie einen möglichst gefahrenlosen Schulweg mit wenigen und sicheren Fahrbahnquerungen und verkehrsarmen Straßen aus. Ideal sind Überwege mit Ampelregelung, Mittelinsel und eine Sicherung durch Exekutive oder Schülerlotsen. Der kürzeste Weg ist nicht immer der sicherste!
  • Üben Sie auch die „richtigen Bedingungen", etwa im Frühverkehr oder zu Mittag an Arbeitstagen.
  • Trainieren Sie das richtige Überqueren einer Straße mit Stehenbleiben, aufmerksamen Pendelblick und das Suchen des Blickkontakts mit den Autolenker:innen.
  • Erklären Sie, welches Verhalten sicher ist, wenn der normale Schulweg durch Hindernisse blockiert ist, z.B. eine Baustelle den Gehsteig versperrt, eine Ampel ausgefallen ist oder der Bus nicht kommt.
  • Lassen Sie sich nach einigen Trainingstagen von Ihrem Kind führen, das dabei sein Verhalten kommentiert. So wird klar, ob es alles richtig verstanden hat. Loben Sie das Kind ausdrücklich bei richtigem Verhalten. Geben Sie konstruktive Kritik, indem Sie sicheres Verhalten erklären und begründen.
  • Schulwegpläne nutzen: Diese werden für viele Volksschulen individuell erstellt und zeigen empfohlene Routen. Sie werden in Zusammenarbeit von AUVA und KFV erstellt und laufend aktuell gehalten. schulwegplan.at

KFV-Tipps für Lenker:innen und Erwachsene

  • Ermöglichen Sie Kindern immer eine sichere Querung der Straße: Der „unsichtbare Schutzweg" gilt immer und überall, auch in Begleitung von Erwachsenen. Geben Sie Kindern genug Zeit, um die Straße in Ruhe zu überqueren.
  • Fahren Sie langsamer und bremsbereit, wenn Sie Kinder im Bereich der Straße sehen - insbesondere um Schulen, Kindergärten, Sport- und Spielplätze sowie Haltestellen von Schulbussen und anderen öffentlichen Verkehrsmitteln. Besonders zu Schulbeginn zwischen 7 und 8 Uhr sollte man vermehrt mit Schüler:innen rechnen.
  • Halten Sie vor Zebrastreifen immer vollständig an, wenn ein Kind die Straße überqueren möchte. Kinder lernen in der Verkehrserziehung, den Zebrastreifen erst zu überqueren, wenn ein Fahrzeug steht. Nehmen Sie auch Blickkontakt zum Kind auf.
  • Achten Sie auch auf Schüler:innen, die Rad oder Micro-Scooter fahren, und halten Sie genügend Abstand.
  • Der Vertrauensgrundsatz ist nicht auf Kinder anwendbar: Beachten Sie, dass Kinder Entfernungen noch nicht richtig einschätzen können und leicht ablenkbar sind. Halten Sie ausreichend Abstand zu Kindern. Es ist für Kinder noch schwierig, begonnene Handlungen, wie das Laufen zu einem Hund, plötzlich zu unterbrechen.
  • Vermeiden Sie Elterntaxis, wenn möglich: Denn das verdichtet den Verkehr, was wiederum gefährliche und insbesondere auch für Kinder unübersichtliche Situationen auslösen kann.
  • Nehmen Sie Ihre Vorbildwirkung ernst! Kinder nehmen das Verhalten von Erwachsenen als richtig an. 

Quelle: Kuratorium für Verkehrssicherheit

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